Besichtigung der Kleinkläranlagen
von Ossenzhausen


Informationsveranstaltung der Wolnzacher CSU

Grosses Interesse an Kleinkläranlagen
Zahlreiche Besucher informierten sich bei Besichtigungstermin in Ossenzhausen 
 

Wolnzach/Ossenzhausen  Nach den vielen Visionen um den Jahreswechsel herum war es nicht ganz leicht, ein bodenständiges Thema wie die Abwasserentsorgung von Ortsteilen und Einzelgehöften, die noch nicht an den Kanal angeschlossen sind, unter die Leute zu bringen. So hatten wir von der Wolnzacher CSU bei der Organisation zur Besichtigung der Ossenzhausener Kleinkläranlagen auch mit nicht mehr Leuten gerechnet, als es Interessenten aus dem Gemeindebereich ohne Kanalanschluss gibt. Doch wir täuschten uns: weitaus mehr als 100 Besucher kamen, um sich von den beiden Ossenzhausener Kläranlagen-Initiatoren Alfred Eisenmann und Martin Kaindl die inzwischen alle im Betrieb befindlichen Anlagen zeigen und erklären zu lassen. Der Besucherandrang aus dem ganzen Landkreis, u.a. aus Göbelsbach, Stöffel, Fürholzen, Reichertshofen und Pfaffenhofen und natürlich vor allem aus dem Gemeindebereich Wolnzach war so gross, dass zwei Gruppen gebildet werden mussten.

Die technische Führung übernahm Martin Kaindl. Er zeigte den Besuchern zwei Anlagen, die ohne Schilfbecken und mit biotechnischen Lösungen die Endklärung durchführen. Alfred Eisenmann erklärte seinerseits die Funktionsweise der typischen biologischen Kleinkläranlagen mit Schilfbecken. In beiden Anlagetypen sind Mikroorganismen am Werk, die aus verschmutztem Abwasser wieder klares Wasser machen, das wieder ohne Probleme versickert oder in den Vorfluter (Oberflächenwasser) geleitet werden darf. Viele Fragen - rechtliche wie kommerzielle - wurden gestellt. Die rechtlichen Fragen beantwortete oftmals der anwesende Landtagsabgeordnete Max Weichenrieder. Zu den Kostenfragen nahm neben Alfred Eisenmann auch die mitanwesende zweite Bürgermeisterin aus Rohrbach, Lotte Daniel, Stellung. So hatten die 52 Bürger aus Ossenzhausen eine offizielle Kostenberechnung für eine zentrale Abwasserentsorgung an das Rohrbacher Kanalnetz von etwa 300.000 Euro vorliegen. Bei alternativen Lösungen wurden keine grossen Kosteneinsparungen in Aussicht gestellt. Die tatsächlichen Kosten für die Alternativlösung belaufen sich aber nach dem derzeitigen Stand auf rund 75.000 Euro, abzüglich etwa 32.000 Euro an staatlichen Zuschüssen.

An jährlichen Kosten für Unterhalt und Kontrollen fallen je Kläranlage etwa 150 bis 200 Euro an, jedoch müssen Kleinkläranlagenbesitzer keine Abwassergebühren entrichten. Ausserdem musste in Ossenzhausen kein einziges Stück Teerstrasse oder Gehweg aufgeschnitten werden. Letzteres hatte ja schon des öfteren nach Kanalbaumassnahmen mit den nachfolgenden Strassenausbau-Beiträgen die Gemüter erregt. Doch vor allem die Historie aus Ossenzhausen war für die Zuhörer interessant: immer wieder war die Rede von überzogenen Kostenschätzungen - sowohl im Bau wie auch in Unterhalt und Kontrolle. Diese Positionen erweisen sich tatsächlich viel preisgünstiger.

Und es kam immer wieder zur Sprache, dass die Entscheidung über Kanalanschluss oder dezentrale Lösungen wie in Ossenzhausen der Gemeinde- bzw. Stadtrat trifft. So waren neben den meisten Wolnzacher CSU-Räten und dem zweitem Bürgermeister Jens Machold auch einige Mandatsträger aus den Nachbargemeinden mit dabei. Auch sie müssen sich mit der Materie befassen, sollen sie doch über grosse Summen von Privat- aber auch Steuergeldern entscheiden. Es wäre daher auf jeden Fall nützlich, wenn vor weiteren Entscheidungen die Mandatsträger aus dem Landkreis zu einer Fachinformation mit Pro- und Contra-Experten zusammenkommen könnten. Ossenzhausen, das sich durch die Eigeninitiative bayernweit bekannt gemacht hat, wäre der geeignete Ort für eine solche Exkursion.

Im Anschluss an die Ortsbesichtigung trafen sich die Teilnehmer beim Zeitlerwirt, der noch einige zusätzliche Stühle herbeischaffen musste um allen einen Sitzplatz anbieten zu können. Hier wurden von den Zuhörern noch viele Fragen gestellt und auch gerne beantwortet. Und abschliessend ergriff der Geschäftsführer des Maschinenrings Pfaffenhofen Hans Wolf das Wort. Er war ja für die Ossenzhausener der Partner für die Bauausführung. Was nicht über den Maschinenring und Eigenleistung erledigt werden konnte, trug die MR-Partnerfirma Sonnenwasser GmbH bei. Hans Wolf bot an, dass sich Interessierte unverbindlich beim Maschinenring informieren können. Einen sehr positiven Nebeneffekt dieser Veranstaltung stellte abschliessend Martin Kaindl fest: die gesamte Aktion erzeugte ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl der Ossenzhauser und stärkte die Dorfgemeinschaft.

 

Letzte Änderung am 16.01.05 durch Alois Brummer  


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